Geschichte

Deutsche aus Russland haben eine eigene Geschichte.
Um uns zu verstehen, sollte man mehr über diese schicksalhaften Zeiten wissen.

 

Geschichte der Deutschen in Russland: Die Ausreise der Deutschen aus verschiedenen Deutschen Kleinstaaten nach Russland hängt mit dem Manifest der Kaiserin (Zarin) Katharina der Zweiten zusammen, der früheren Prinzessin Sophie Auguste Friederike von AnhaltZerbst, die von 1762 bis 1796 das Russische Zarenreich regierte.

Die Auswanderung der Deutschen nach Russland erfolgte von 1763 bis 1862 mit der Gründung von 3.536 deutschen Siedlungen (Kolonien) an der Wolga (Gebiete Saratow, Wolgograd, Samara, Astrachan), in der Ukraine (Stadt Odessa und Schwarzmeergebiet, Krim, Wolhynien, Tschernigow), im Kaukasus (Georgien, Aserbaidschan, Stawropol, Krasnodar, Rostow am Don)), Bessarabien (Moldawien). Die deutschen Kolonien wurden streng nach der Reli gionszugehörigkeit (Lutheraner, Katholiken, Men noniten, Baptisten) in den von Russland neueroberten Gebieten der ehemaligen Weltreiche der Mongolen und Osmanen angelegt. Bereits im Mittelalter siedelten Deutsche im Baltikum (Lettland, Estland und Litauen), ab 16. Jahrhundert im Raum Moskau, ab 1703 in Sankt Petersburg, ab 1892 im Ural, in Sibirien und in Mittel Asien. Nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871 und nach der Aufhebung der Befreiung vom Militärdienst für deutsche Kolonisten in Russland im Jahr 1874 begann eine Weiterwanderung von Russlanddeutschen nach Nord – und Südamerika.

III. Kriegsfolgenschicksal der Deutschen aus Russland
Bei der Rückkehr nach Deutschland stellen deutsche Spätaussiedler einen An-trag auf Aufnahme beim Bundesverwaltungsamt in Köln. Bei der Erfüllung aller Aufnahmebedingungen erhalten sie einen Aufnahmebescheid und erwerben gleich bei der Einreise in Deutschland die deutsche Staats bürgerschaft, wenn sie ihr Kriegsfolgen schicksal – Vertreibung ihrer Eltern und Großeltern wegen angeblicher Kollaboration (Zusammen arbeit mit Deutschland), Deportation in Konzentrationsund Zwangsarbeitslager während des Zweiten Weltkrieges, Verbannung und Diskriminierung in den Nachkriegsjahren bestätigen können. Außerdem müssen sie einen deutschen Sprachtest bestehen sowie ihre deutsche Herkunft und die deutsche Kultur nachweisen.